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Abwanderung von Ärzten: Die meisten gehen in die Schweiz

Der Migrationsbericht der Bundesregierung 2016/2017 stellt auch Zahlen der Ärzte dar: Es sind knapp 2.000 ausgebildete Ärzte ausgewandert. Bei knapp 9.000 Studienplätzen in Deutschland für Medizin pro Jahrgang ist das ein Aderlass von mehr als 20% eines Jahrgangs.

Im Jahr 2017 ist die Abwanderung von Ärzten aus Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 % auf 1.965 Ärzte gesunken (2016: 2.050). Bereits 2016 war die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 4,3 % leicht zurückgegangen. Von den im Jahr 2017 ins Ausland abgewanderten Ärzten besaßen 58,8 % die deutsche Staatsangehörigkeit (Anteil 2016: 59,3 %).

Das beliebteste Zielland der abgewanderten Ärzte im Jahr 2017 war wie im Jahr zuvor die Schweiz (insgesamt 641 Ärzte, darunter 538 Deutsche), vor Österreich (insgesamt 268 Ärzte, darunter 108 Deutsche) und den Vereinigten Staaten (insgesamt 84 Ärzte, darunter 66 Deutsche). In einen anderen Staat der EU zogen insgesamt 783 Ärzte, darunter 306 Deutsche.

Gleichzeitig stieg die Zahl ausländischer Ärzte in Deutschland im Jahr 2017 um 4.088 (+8,4 % im Vergleich zum Vorjahr) auf 50.809. 24.765 Ärzte stammen aus den anderen Staaten der EU. Bei den ausländischen Medizinern handelt es sich sowohl um zugewanderte Ärzte als auch um ausländische Personen, die ihr Medizinstudium in Deutschland abgeschlossen und hier ihre Approbation erhalten haben. Der größte Zuwachs wurde bei syrischen (+737) und rumänischen (+220) Ärzten verzeichnet.