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Ärzteschaft im Wandel: In fünf Jahren sind mehr Frauen als Männer in der ambulanten Versorgung tätig

In fünf Jahren werden mehr Frauen als Männer in der ambulanten Patientenversorgung tätig sein. Das geht aus der Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2018“ hervor, die den demographischen und strukturellen Wandel in diesem Bereich thematisiert.

In der Studie hat die Stiftung Gesundheit die Gesamtheit der rund 240.000 Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten analysiert, die in der ambulanten Patientenversorgung in Deutschland tätig sind. Auf Basis des Ist-Zustands wurde eine Hochrechnung der Mediziner-Demografie für die kommenden fünf und zehn Jahre erstellt.

„Bei den angestellten Ärzten und Zahnärzten haben die Frauen zahlenmäßig schon jetzt mit den Männern gleichgezogen“, beschreibt Studienleiter Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann die Situation. Bei den Praxisinhabern dagegen dominierten – noch – die männlichen Kollegen, die etwa 60 Prozent der niedergelassenen Ärzte und Zahnärzte stellen.

In den Zahnarztpraxen kommt der Wandel am schnellsten

In beiden Gruppen wird die Zahl der Frauen aber laut der Studie deutlich ansteigen: Insgesamt sind aktuell bundesweit 54 Prozent Männer und 46 Prozent Frauen in der ambulanten Patientenversorgung tätig. In fünf Jahren werden die Frauen mit einem Anteil von 51 Prozent hier die Mehrheit stellen.

Am schnellsten sichtbar wird der Wandel in den Zahnarztpraxen, wo der Anteil der weiblichen Angestellten am schnellsten wächst: In den nächsten fünf Jahren steigt er um 10,1 Prozentpunkte. Der Anteil der weiblichen Zahnarzt-Praxisinhaber legt in diesem Zeitraum um 5,1 Prozentpunkte zu.

Die Zahl niedergelassener Ärztinnen steigt

Bei den niedergelassenen Ärzten nimmt der Anteil der weiblichen Kräfte in den nächsten fünf Jahren ebenfalls schnell zu: Bei den weiblichen Angestellten legt er um 7,7 Prozentpunkte zu. Für den Anteil der Praxis-Inhaberinnen wird ein Plus von 4,8 Prozentpunkten prognostiziert.

Auch bei den Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten steigt die Anzahl der praktizierenden Frauen. „Der Wandel fällt allerdings weniger drastisch aus, denn hier sind Frauen schon heute in der Mehrheit“, berichtet Obermann. Bei den Praxisinhabern liegt die Frauenquote derzeit bereits bei 73,6 Prozent, bei den Angestellten sogar bei 84,2 Prozent.

Stiftung Gesundheit. Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2018“. Hamburg, 2019.