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Mangelware Schutzmasken – auch weiterhin ein Dauerproblem

Anders als von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn behauptet, bleibt der Mangel an adäquater Schutzausrüstung in den Kliniken weiter Thema: „Haben Sie in ausreichender Anzahl eine adäquate Schutzkleidung zur Versorgung Ihrer Patienten?“, lautete die Frage der Ärztegewerkschaft Marburger Bund an die Mitglieder. Rund 62 Prozent (ca. 5.400 Ärztinnen und Ärzte) bejahten dies, 38 Prozent (ca.2.800) antworteten mit Nein.

Der Mangel ist nach wie vor deutlich spürbar, wie die Antwort auf die Nachfrage „Wenn Nein: Woran mangelt es?“ zeigt: Am weitaus häufigsten wird die unzureichende Anzahl an Schutzmasken (FFP-2 und FFP-3-Masken) beklagt. Einen größeren Mangel scheint es auch bei Schutzkitteln und Schutzanzügen zu geben.

Auch der einfache Mund-Nasen-Schutz (OP-Maske) ist vielfach nicht im erforderlichen Umfang verfügbar. In manchen Kliniken scheint auch der Nachschub an Visieren, Schutzbrillen, Handschuhen und Hauben nicht dauerhaft gewährleistet.

Woran mangelt es?

(Häufigste Nennungen in Prozent)

  • Schutzmasken (FFP 2) – ca. 64%
  • Schutzkittel, Schutzanzüge – ca. 33%
  • Mund-Nasen-Schutz – ca. 14%
  • Desinfektionsmittel – ca. 8%
  • Schutzbrillen – ca. 7%
  • Gesichtsschutz, Visiere – ca. 6%
  • Hauben, Handschuhe – ca. 6%
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Selbst wenn in den vergangenen Wochen viel dafür getan wurde, Engpässe zu beseitigen, so gibt es doch eine verbreitete Skepsis, dass die Schutzausrüstung in den nächsten Wochen und Monaten in ausreichendem Umfang zur Verfügung steht. Ein Klinikarzt bringt es so auf den Punkt: „In den ganzen Öffnungsdiskussionen wird ignoriert, dass unsere Schutzausrüstung auch ohne zweite Welle zunehmend zur Neige geht.“

MB-Barometer zur Corona-Krise, 29. April bis 10. Mai 2020, insgesamt 8.707 Teilnehmer (Mitglieder des Marburger Bundes).