Sonstiges

Sana, Asklepios, Rhön: Ergebnisse der Tarifverhandlungen März/April 2018

Gleich drei große Klinikkonzerne einigten sich Ende März/ Anfang April 2018 mit dem Marburger Bund auf neue Tarifverträge. Neben moderaten Gehaltssteigerungen standen vor allem Bewertungen der Bereitschaftsdienste auf dem Programm. Bei Sana und Rhön gibt es zudem neue Gehaltsstufen für langgediente Fach- bzw. Oberärzte.

Der Marburger Bund und die Sana Kliniken AG haben sich Ende März auf Eckpunkte zu einem neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte in dem privaten Klinikkonzern steigen in drei Stufen um insgesamt 5,3 Prozent: rückwirkend ab 1. Januar 2018 um 2,3 Prozent, ab 1. April 2019 um weitere 2,0 Prozent und ab 1. Januar 2020 nochmals um 1,0 Prozent. Die Bereitschaftsdienstbewertung steigt ab 1. Januar 2019 in der Bereitschaftsdienststufe I (Arbeitsbelastung 0 % bis 40 %) auf 70 Prozent; in der Bereitschaftsdienststufe II (Arbeitsbelastung mehr als 40 % bis 49 %) steigt die Bewertung auf 80 Prozent. Ab Januar 2019 wird in dieser Entgeltgruppe Ä2 für Ärzte nach 13-jähriger fachärztlicher Tätigkeit eine zusätzliche sechste Vergütungsstufe eingefügt. Dies trägt nun auch für den Sana-Konzern der Tatsache Rechnung, dass das Krankenhaus sich für angestellte Ärztinnen und Ärzte zu einem Dauerarbeitsplatz entwickelt hat.

Wenige Tage nach der Einigung mit der Sana Kliniken AG hat sich der Marburger Bund auch mit der Asklepios Kliniken GmbH & Co KG a.A. auf einen neuen Konzern-Tarifvertrag verständigt. Die Gehälter der Asklepios-Ärzte steigen rückwirkend zum 1. Januar 2018 um 2,4 Prozent, ab 1. Januar 2019 um weitere 2,1 Prozent und ab 1. Januar 2020 nochmals um 1,0 Prozent. Die Bereitschaftsdienstbewertung wird ab dem 1. März 2019 angepasst: In der Bereitschaftsdienststufe I (Arbeitsbelastung von 0 % bis 25 %) steigt die Bewertung um fünf Prozentpunkte auf 57,5 %, in der Bereitschaftsdienststufe II (Arbeitsbelastung von 25 % bis 40 %) ebenfalls um fünf Prozentpunkte von 67,5 Prozent auf 72,5 Prozent sowie in der Bereitschaftsdienststufe III (Arbeitsbelastung von 40 % bis 49 %) auf 80 Prozent. Der Tarifvertrag findet nicht Anwendung auf die Asklepios-Kliniken des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Hamburg. Dort gibt es einen eigenen Tarifvertrag, der vom Marburger Bund Landesverband Hamburg verhandelt wird.

Anfang April hat sich der Marburger Bund auch mit der Rhön-Klinikum AG auf einen neuen Tarifabschluss geeinigt. Die Einigung sieht eine lineare Erhöhung der Ärztegehälter um insgesamt 5,4 Prozent in drei Stufen vor. Rückwirkend zum 1. Januar 2018 werden die Tabellenentgelte um 2,3 Prozent, zum 1. März 2019 um weitere 2,0 Prozent sowie zum 1. Januar 2020 um 1,1 Prozent erhöht. Darüber hinaus ist es gelungen, die Entgeltperspektiven für erfahrene Oberärzte zu verbessern: Zum 1. Januar 2019 wird eine neue Stufe 3 in der Entgeltgruppe Ä3 (Oberärzte) eingeführt. Diese liegt 400 Euro oberhalb der bisherigen Endstufe 2. Bei der Bewertung der Bereitschaftsdienste wird die bisherige Dreiteilung gestrafft. Ab 1. Januar 2019 wird es nur noch zwei Bereitschaftsdienststufen geben, die dann mit 60 bzw. 80 Prozent bewertet werden.