Gesundheitspolitik

Klug entscheiden: Initiative für mehr Weniger

Manchmal ist weniger mehr – das gilt auch im ärztlichen Behandlungsalltag. Die Initiative „Klug entscheiden“ will dafür sensibilisieren, dass nicht alles Machbare am Patienten vorgenommen wird.

Bei einer nicht repräsentativen Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) gesteht ein Viertel der Teilnehmer ein, täglich unsinnige Leistungen zu erbringen, 44 Prozent passiert dies mehrmals in der Woche. Teilweise wird am Patienten zu viel von dem gemacht, was wissenschaftlich nachweisbar nicht nutzbringend ist.

Die Hauptgründe für die Überversorgung sind laut der DGIM-Befragung:

  • Angst vor Behandlungsfehlern,
  • Druck von Patienten und
  • das Verlangen, mit Überflüssigem zusätzliche Erlöse erzielen zu wollen (das geben immerhin 50 Prozent der Befragten an!).

Zwölf Fachgesellschaften nehmen an der Initiative unter dem Dach der DGIM teil und haben praktische Empfehlungen erstellt. Inzwischen ist die Gesamtzahl der Empfehlungen auf 149 angestiegen. Dabei handelt es sich um 84 Positiv- und 65 Negativ-Empfehlungen.

Sie sollen eine konkrete Hilfe bei der Indikationsstellung zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen sein. Darüber hinaus soll die Initiative aber auch grundsätzlich dafür sensibilisieren, klug zu entscheiden und nicht alles medizinisch Machbare zu tun.

[!] Die 2. aktualisierte und erweiterte Auflage des Sammelbandes „Klug Entscheiden” können Sie als PDF laden. Zusätzlich finden Sie alle Empfehlungen online im Bereich Empfehlungen bei www.klug-entscheiden.com/