Mathematik im Operationssaal soll OP-Management verbessern
Bessere Operationsergebnisse, kürzere Wartezeiten für die Patienten, reibungslosere Operationen, geringere Kosten für Krankenhäuser: Das sind die Ziele des Projekts IBOSS (Information-Based Optimization of Surgery Schedules). Mithilfe moderner mathematischer Verfahren will eine Gruppe von Mathematikern der Universität Paderborn, der Freien Universität Berlin und des Zuse Instituts Berlin gemeinsam mit der Berliner Charité Operationspläne optimieren.
Einerseits sind Wartezeiten für die Patienten und überflüssige Leerstände von Operationssälen zu vermeiden. Andererseits sind Unsicherheiten zu berücksichtigen, etwa im Hinblick auf Notfälle oder potenzielle Komplikationen im Verlauf von Operationen. Auch die Reinigung eines OPs nach einem positiven Befund von Krankenhauskeimen kann Stunden dauern und den betroffenen OP blockieren. Hier greift die Mathematik ein: Im Rahmen von IBOSS sollen mathematische Optimierungsverfahren entwickelt werden. Diese berücksichtigen nicht nur wirtschaftliche Gesichtspunkte (der OP-Bereich verursacht mehr als 40 Prozent aller Krankenhauskosten), sondern insbesondere die Wünsche der Patienten und des OP-Personals. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderprogramms „Mathematik für Innovationen in Industrie und Dienstleistungen“ mit 750.000 Euro unterstützt.