Höhere 30-Tage-Mortalität bei Hospitalisation an Wochenenden und Feiertagen
Patienten, die am Wochenende oder an Feiertagen in die Notaufnahme eingeliefert werden, haben eine höhere 30-Tage-Mortalität als andere Patienten („Weekend-Effekt“). Das belegt eine aktuelle britische Studie.
Untersucht wurden die Daten von 118.291 Patienten, die zwischen 2006 und 2014 an einem Wochenende aufgenommen wurden. 6.070 von ihnen verstarben in den folgenden 30 Tagen (Mortalität von 5,1 Prozent). Wochentags wurden 385.647 Patienten eingeliefert, 18.313 davon verstarben (Mortalität von 4,7 Prozent). Auffällig ist, dass an den Wochenenden pro Tag insgesamt weniger Patienten in der Notfallaufnahme ankamen als an Werktagen. Möglicherweise liegt das daran, dass Patienten ihre Wochenenden nicht gern im Krankenhaus verbringen und deshalb bei Erkrankungen länger warten, bis sie den Notarzt alarmieren. Dies könnte ihre Überlebenschancen verringern.
Möglicher Marker für die erhöhte Morbidität der Patienten sind die Ergebnisse von Labortests. Tatsächlich fielen die Ergebnisse in 15 hämatologischen und biochemischen Tests am Wochenende ungünstiger aus als unter der Woche. Die Testergebnisse erklärten – so die Autoren – am Samstag 33 Prozent der Unterschiede, am Sonntag 52 Prozent und an Feiertagen sogar 87 Prozent. Der übrig gebliebene Weekend-Effekt fiel vor allem in die Zeit zwischen 11 und 15 Uhr. Ob dies auf die Mittagspause der Belegschaft zurückzuführen ist, konnte die Studie nicht zeigen. Insgesamt hatte die Arbeitsbelastung, gemessen an der Zahl der eintreffenden Patienten, keinen Einfluss auf deren Mortalität.
Quelle
- Walker, S et al.: Mortality risks associated with emergency admissions during weekends and public holidays: an analysis of electronic health records. Lancet 2017; doi: 10.1016/S0140-6736(17)30782-1